Workshop „Shape your World“ und Tide TV im Fab Lab Fabulous St. Pauli

Am 17. Und 18. März 2012 fand im Fablab Fabulous St. Pauli ein Workshop zum Thema „Lernen mit digitalen Medien“ statt. Initiatorinnen waren die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Bremer Teilprojekts des interdisziplinären Kooperationsprojektes „Subjektkonstruktionen und digitale Kultur“ Corinne Büching und Julia C. Walter von der Arbeitsgruppe DIMEB. Simon Engelbertz von der Bremer Fablab Initiative konnte als personelle Unterstützung von den Bremerinnen gewonnen werden. Vom Fablab Fabulous St. Pauli waren an den beiden Tagen Tanja Döring, Axel Sysvester und Jana Ballenthien anwesend, wobei Jana Ballenthien gleichzeitig wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hamburger Teilprojekts der Initiatorinnen ist. Teilnehmende waren 13 Studierende der Medientechnik und ähnlicher Studiengänge mit unterschiedlichem Wissensstand. Vom 1. Semester bis kurz vor dem Abschluss der Masterarbeit waren alle akademischen Qualifikationsgerade anwesend.


Der erste Tag wurde mit Kurzbeiträgen zum Fabulous St. Pauli und zu Fablabs im Allgemeinen eingeleitet. Nach einen Einblick über die an den beiden Tagen potentiell nutzbaren Materialien, wurden die Teilnehmenden aufgefordert, sich Gedanken über ihre möglichen Projekte zu machen. Wenn sie die Option hätten jeden Gegenstand, den sie sich vorstellen können innerhalb des Workshops herzustellen, was würden sie dann am liebsten machen. Schon wenige Minuten später hatten alle auf einem Blatt Papier ihre Ideen skizziert und stellten diese der Reihe nach vor. Von Schmuck über eine „incredible machine“ zum Gravieren selbst designter Figuren in Glas waren die Ideen unglaublich vielfältig und erfindungsreich. Der Enthusiasmus der Teilnehmenden erstreckte sich dann auch über beide Tage.

Faszinierend war die Problemlosigkeit, aus allen Ideen realistisch zu bewerkstelligende Workshop-Projekte zu entwickeln. In Grüppchen von zwei bis drei Menschen wurden die Ideen konzeptionalisiert und es wurde sich auf gemeinsame Gegenstände und Materialien geeinigt. Die Teilnehmenden konnten sich ihre Zeit selbst einteilen und Pausen machen, wie es ihren am besten passte. Insgesamt wurde eine sehr entspannte und kreativ-konzentrierte Arbeitsatmosphäre von allen Teilnehmenden geschaffen. Am Ende des ersten Tages waren bereits erste Artefakte fertig oder er ste Proben entstanden.
Am zweiten Tag fanden die Teilnehmenden ohne viel Vorbereitung wieder zu ihrem Rhythmus und tüftelten, laserten, druckten, schnitten etc. vor sich hin. Simon, Axel, Tanja und Jana versuchten mit ihrem Knowhow bei allen Fragen weiterzuhelfen. In der letzten Stunde des Workshops wurden die produzierten gegenstände von den frischgebackenen Produzent*innen vorgestellt. Es wurde zum Beispiel eine Brille aus Holz gelasert, deren Scharniere lediglich aus vielen parallelen senkrechten Schnitte im Holz bestanden, die eine 45 Grad Krümmung ermöglichten. Ein Samurai Ringer wurde mit dem Industriedrucker des Fablabs ausgedruckt und später spaßeshalber mit einer kleinen grünen SMD Diode von hinter beleuchtet. Zwei Gläser wurden mit einem Symbol graviert. Neil Gershenfeld, der Begründer der Fablab-Bewegung, hätte sich wahrlich gefreut über diesen Workshop, der nach dem Motto „You can make almost anything“ funktionierte.


Am Freitag, einen Tag vor dem Workshop, besuchte Tide TV das Fablab zu den Öffnungszeiten, filmte verschiedene Fabbing-Vorgänge und die Menschen im Fablab. Die Zwei Frauen von Tide TV waren so begeistert vom Fablab, dass sie an beiden folgenden Workshop Tagen ebenfalls zu Besuch kamen und weitere O-Töne und -Bilder aufnahm. Den später ausgestrahlten Beitrag könnt ihr hier sehen. Axel Sylvester, ein Workshopteilnehmer und ein weiterer Besucher des Fablab wurden vom TV Team interviewt.

Sumo Ringer 3D Druck