Auf die Bohne, Kaffee, los!

Ich mache gerade ein Praktikum im FabLab, um mich auf mein Produktdesign-Studium vorzubereiten. Drei spannende Wochen liegen noch vor mir, in denen ich noch viel neues entdecken möchte.

Die ersten drei Tage beschäftigte ich mich mit der Konstruktion einer Tassen-Ablage für die Abtropfschale eines Jura-Kaffeeautomaten. Im Fablab steht ein solcher Kaffeeautomat, wo jedoch die Tassenablage verloren gegangen ist und man bislang seine Kaffee-Tasse festhalten musste. Axel wies mich dabei in die einzelnen Arbeitsschritte ein und erklärte mir die Abläufe genau. Auch bei Fragen stand er mir sofort zur Seite.

Zu Beginn musste man sich Gedanken über die Form der Abtropfschale machen. Welchen Radius findet man vor und wie kann ich mich den mir unbekannten Maßen annähern? Mit Hilfe der Software Inkscape und der Anleitung von Axel gelang es mir nach einigen Versuchen den nahezu richtigen Grundriss zu erstellen. Mit dem Lasercutter wurde dann der Grundriss umgesetzt, vorerst jedoch auf Papier. Der fertige Grundriss wurde dann probehalber in den Kaffeeautomaten gelegt und nach und nach genauer bearbeitet und angepasst. Diese Präzisierung nahm zu meiner Überraschung doch recht viel Zeit in Anspruch, gerade, wenn man noch Neuling bei Inkscape ist. Nachdem der Grundriss endlich perfekt passte, musste ein passendes Design her. Dieses Design muss jedoch neben seinem ästhetischem Wert auch Funktionalität besitzen, denn es muss ermöglichen, dass überlaufender Kaffee durch kleine Öffnungen in die darunter liegende Abtropfschale gelangen kann.

EntwurfArbeitsplatz Lasercutter

Mehrere Ideen, mehrere Skizzen auf Papier, mehrere Entwürfe auf Inkscape, mehrere Versuche mit dem Lasercutter – doch am Ende kam es mir irgendwie alles ein wenig zu kitschig vor. Nach zahlreichen Überlegungen und noch mehr hinzugekommenen Ideen fiel mir auf, dass der Spruch „Weniger ist mehr“ doch eher auf die edlen Jura-Kaffeeautomaten zutrifft. Gesagt, getan! Um eine Verbindung zu Kaffee aufzubauen entschied ich mich schlussendlich für dezente kleine Kaffeebohnen, welche die Rundung der Tassen-Ablage säumen sollten und gleichzeitig Öffnungen bieten, um überlaufenden Kaffee in der Abtropfschale aufzufangen. In die Mitte der Tassen-Ablage arbeitete ich zusätzlich zwei kleine Öffnungen ein. Diese besitzen eine höhere Funktionalität als die Kaffeebohnen am Rand, denn hier kann der nachtropfende Kaffee auf direktem Weg in die Abtropfschale gelangen. Nach zahlreichen Probemodellen aus Papier und einem weiteren Probemodell aus Bastelsperrholz, konnte endlich das Endprodukt aus weißem Plexi hergestellt werden.

Kaffeeautomat

Nun kann der Jura-Kaffeeautomat im Fab Lab noch simpler in Benutzung genommen werden, denn niemand muss seine Tasse mehr festhalten 🙂

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