Rückblick Woche 41

Am Dienstag fanden sich Interessierte zum Lasercutter-Workshop zusammen, und auch am Open Lab Day drehte sich viel ums Lasern. Ein Projekt ist zurzeit das Ausschneiden von Bauteilen für ein Modellschiff aus sehr dünnen Holzplatten.

An der CNC-Fräse nimmt die Betriebsamkeit inzwischen ebenfalls zu. Dort arbeitet ein Fabber daran, in den kommenden Wochen die Teile einer Metalllokomotive Stück für Stück zurechtzufräsen.

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Chris Anderson hatte schon in „Makers“ beschrieben, wie er in den 1970ern mit seinem Großvater in den Sommerferien aus einem einzigen Metallblock einen Motor herausfräste. Eine Computersteuerung hatten sie damals noch nicht, da war es reines Handwerk.

Später am Abend streamte an der Fräse dann das Qualifikationsspiel Irland – Deutschland herein. Auch so was gibt’s im Lab.

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Ein Wort noch zum Konterfei Frantz Fanons, das in den letzten zwei Wochen immer wieder mal im Lab auftaucht. Frantz Fanon (1925 – 1961) war einer der wichtigsten Kritiker des Kolonialismus. In seinem berühmten Buch „Die Verdammten dieser Erde“ analysierte er 1961 hellsichtig, welche Problem viele Kolonien nach der Unabhängigkeit bekommen würden, weil ihnen die industrielle Basis fehlte. Also „größere Investitionen für die Wirtschaft des Landes, Errichtung bestimmter Industrien. Dagegen vermehren sich die Montagefabriken, womit die neokolonialistische Form der Ausbeutung, in welcher sich die nationale Wirtschaft abstrampelt, sanktioniert wird“, schrieb er damals. Für viele Weltgegenden sollte er leider recht behalten.

Eine der Motivationen hinter den Fab Labs ist denn auch für Neil Gershenfeld, den Erfinder des Fab-Lab-Konzepts, die Überbrückung der Fabrication Divide zwischen frühindustrialisierten Ländern und ehemaligen Kolonien gewesen. Ein produktionstechnisches Empowerment der Menschen ist eine der wichtigen Aufgaben für die kommenden Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.