FAQ

Fab-Lab-Panorama

Das Fab Lab am alten Standort in der Lerchenstraße in der Rundum-Ansicht. Nicht im Bild: Der Elektro-Löt-Raum links.

Häufig gestellte Fragen:


Was ist ein Fab Lab?

Fab Lab ist die Abkürzung für „Fabrication Laboratory“: eine lokale Produktionsstätte, in der man mit Hilfe neuer computergesteuerter Maschinen wie zum Beispiel 3D-Druckern  Dinge herstellen kann, die man nicht kaufen kann, die man vielleicht nur selbst braucht. Es geht darum, einen Ort für alle zu schaffen, an dem „fast alles selber machen“ kann. Anders als beim klassischen Heimwerken lassen sich viele verschiedene Materialien, auch Kunststoffe oder Plexiglas, präzise verarbeiten und mit elektronischen Steuerungen ergänzen.

Fab Labs sind auch Orte, an dem man mit anderen gemeinsam neue Technologien kennenlernen kann, Orte der technischen Weiterbildung. So wie öffentliche Bibliotheken im 19. Jahrhundert das Lesen und Schreiben förderten, sind Fab Labs eine Art „öffentliche Technikbibliotheken“ für das 21. Jahrhundert, die vielen Menschen einen selbstbestimmten Umgang mit Technologien ermöglichen sollen.

Das Greenpeace Magazin hat ein kurzes Porträt über uns gedreht, in dem Du einen Eindruck bekommen kannst, was bei uns passiert:

Selbermachen 2.0 from greenpeace magazin video on Vimeo.

Mehr zu Geschichte und Idee von Fab Labs findest Du in diesen Hintergrundtexten:


Für wen ist das Fab Lab gedacht?

Grundsätzlich steht das Fab Lab jedem offen, der eine Idee realisieren oder neue Herstellungsverfahren selbst ausprobieren möchte. Als Stadtteilwerkstatt richtet es sich besonders an die Bewohner*innen von St. Pauli, aber auch alle aus anderen Hamburger Stadteilen sind willkommen.

Ob jung oder alt, Tüftler*in oder Technik-Laie, gefragt sind alle, die eine Vision – für einen Gegenstand oder ein eigenes Produkt – haben und in den eigenen vier Wänden an ihre Grenzen stoßen.

Aber auch institutionelle und gewerbliche “Entwickler_innen“ sind eingeladen, das Fab Lab gegen einen Kostenbeitrag zu nutzen und sich mit ihrem vorhandenen Know-How einzubringen.

Kooperationen mit Schulen, Hochschulen und lokalem Gewerbe sind ausdrücklich gewünscht. Die einzigen Bedingungen sind Motivation, “Schaffenswille“ für die eigene Produktion und die Bereitschaft, das angeeignete Produktions-Know-How mit anderen zu teilen.


Wie sieht das Fab Lab aus?

Das Fab Lab befindet sich zurzeit in der Lerchenstraße 16aStockmeyerstraße 43 Halle 4K auf insgesamt ca. 140 Quadratmetern.

Wir teilen uns das Gebäude mit vielen Künstler*innen und Handwerker*innen, mit denen wir manchmal auch zusammenarbeiten. Motto: Technik meets Kunst meets DIY.

FabLab_Hamburg

 


Was kann ich im Fab Lab produzieren?

Es gibt wahrscheinlich kaum eine Idee, die sich im Fab Lab nicht entwickeln lässt. Ob sie auch bis ins letzte Detail produzierbar ist, hängt vor allem von der Größe ab. Die eingesetzten Maschinen ermöglichen noch nicht, riesige Objekte herzustellen.

Es gibt Arbeitsplätze für folgende Geräte:

  • 3D-Drucker zur Verarbeitung von Kunststoff
  • Lasercutter zum präzisen Schneiden von Holz, Acrylglas, Karton
  • CNC-Fräsen zum Formen von Holz, Schaummaterialien und Metall
  • Schneidplotter zum präzisen Ausschneiden von Papier und Klebefolien, z.B. für Schilder oder T-Shirt-Aufdrucke
  • einen Leiterbahnendrucker für Tests mit Schaltungen oder biegsame elektronische Schaltkreise
  • Lötstationen und Reflow-Ofen, um elektronische Bauteile aller Art zu löten
  • Elektronik-Material, um selber neue elektronische Geräte zu bauen
  • eine Drechselmaschine zur Holzbearbeitung
  • und natürlich viele herkömmliche Werkzeuge.

Und vor allem gibt es viele Menschen mit guten Ideen und Know-how, die einem helfen können.


Welche Geräte gibt es in einem Fab Lab?

Für einen Überblick siehe vorige Frage. Eine ausführliche Liste über die vorhandenen Geräte, die eventuell dafür nötigen Programme und Dateiformate findet Ihr hier.


Was für Materialien kann ich in einem Fab Lab verarbeiten?

Kunststoff, Acrylglas (Plexiglas), Holz, Metall, Papier, Karton, Textilien und elektronische Bauteile. Siehe auch Was kann ich mit dem Laser schneiden oder gravieren?

Kann ich die Maschinen bedienen?

Zu jeder Maschine gibt es eine Anleitung sowie Mitglieder des Fab Labs, die sich auskennen und Euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zu den größeren Geräten wie 3D-Drucker und Lasercutter gibt es auch Einführungskurse. Es ist wirklich nicht schwer zu lernen, die Geräte zu bedienen. Viele von uns haben auch mal bei null angefangen.


Wie kann ich laserschneiden oder lasergravieren?
Zum Schneiden braucht man eine Vektorgrafik. Das Dateiformat ist .SVG oder DXF. Sehr gut lassen sich SVG Dateien mit der Open Source Software Inkscape erstellen. In Adobe Illustrator geht das über Datei -> Export auch. Die Datei in Illustrator auf RGB Farbraum stellen und als SVG 1.2 exportieren. Eine gute Alternative zu Illustrator ist die Software Affinity Designer (http://de.wikipedia.org/wiki/Affinity_Designer https://affinity.serif.com/de/designer/). Affinity ist mit einmalig ca 55€ deutlich günstiger als Illustrator.

Graviert werden können Vektorgrafiken, Pixelgrafiken (bspw. .jpg, .png) oder Pixelgrafiken, die in Vektorgrafiken eingebettet sind.

Will man schneiden und gravieren (oder schneiden und markieren, also mit dem Laser nur einritzen), dann muss sich
das was geschnitten und das was graviert werden soll nur irgendwie unterscheiden ( unterschiedliche Ebenen, Farben, Strichstärke.).

Strichfarbe und Linienstärke kann beliebig gewählt werden.

Das was graviert werden soll eher dunkel anlegen, es sein denn Du willst nur leicht gravieren.

 


Was kann ich mit dem Laser schneiden oder gravieren?

Die Arbeitsfläche des Laserscutters ist 600mm x 300mm. Das Material kann wenige cm breiter und höher sein. Gängige Materialien sind bis zu 6mm dickes weiches Sperrholz (am besten Pappel), Plexiglas, Leder, Pappe, Papier, viele Stoffe. Andere Materialien auf Anfrage.


Wie kann ich 3D drucken?

Für den 3D Druck braucht man ein 3D Modell im Format .STL, .OBJ., .DAE (Collada) oder .AMF.

Fertige 3D Modelle findet man auf Plattformen wie Youmagine und Thingiverse.

Für eigene Entwürfe bietet können nahezu alle 3D CAD und 3D Modellierwerkzeuge genutzt werden. Bspw. Blender, OpenSCAD, Sketchup, FreeCAD, Fusion360, Solidworks, CATIA, Rhino usw.. Für den schnellen Einstig eignet sich die Online Plattform tinkercad. Einige Programme sind hier genauer beschrieben.

Der Druck wird mit der Open Source Software CURA von Ultimaker vorbereitet. Die Software ist auf unseren Computern installiert. Neben 3D Modellen kann man dort auf Pixelgrafiken (.BMP, .JPG, .PNG etc) laden und zu einem 3D Modell extrahieren.

Wir bieten von Zeit zu Zeit umfangreiche Einführungsworkshops zum 3D Druck an. Einfache Drucke können aber in der Regel auch ohne Einführung im Rahmen des Open Lab Days mit Hilfe einer kurzen Anleitung selber gestartet werden.


Wie lange dauert ein 3D Druck?
Das hängt von dem Modell, den Einstellungen und dem verwendeten Drucker ab. Um einen Anhaltspunkt zu bekommen kannst Du Dir die Software Cura für den Ultimaker 3D Drucker installieren. Dort kannst Du das 3D-Modell (u.a. .STL oder .OBJ Dateien) laden und bekommst die ungefähre Dauer angezeigt. Drucke bis zu einer Stunde können direkt am Open Lab Day ausgedruckt werden. First come, first serve. Längere nach Absprache.


Was kostet die Nutzung der Geräte?

Anders als Software kosten Maschinen und Material leider Geld, manchmal sogar viel Geld. Deshalb ist die Nutzung der Gerät nicht gratis. Wir setzen zurzeit folgendes an:

3D-Druck: Für Mitglieder kostet der Druck pro Stunde 90 Cent 1,30€ (reine Materialkosten). Für Nichtmitglieder kostet der Druck 3 € / Stunde (1. – 4. Stunde), 2 € / Stunde ab der 5. Stunde, 1€ 1,50 € / Stunde ab der 9. Stunde. Wir haben die Kosten angepasst, da wir zur Zeit ökologischeres, teureres Filament verwenden.

1 Stunde: 3
2 Stunden: 6
3 Stunden: 9
4 Stunden: 12
5 Stunden: 14
6 Stunden: 16
7 Stunden: 18
8 Stunden: 20
9 Stunden: 21,5
10 Stunden: 23
11 Stunden: 24,5
12 Stunden: 26
13 Stunden: 27,5
14 Stunden: 29
15 Stunden: 30,5
16 Stunden: 32
17 Stunden: 33,5
18 Stunden: 35
19 Stunden: 36,5
20 Stunden: 38
21 Stunden: 39,5
22 Stunden: 41
23 Stunden: 42,5
24 Stunden: 44

Lasercutter: Für Mitglieder kostet der Lasercutter bei nichtkommerzieller Nutzung 40 Cent / Minute und bei kommerzieller Nutzung 80 Cent / Minute (z.B. Kleinserien-Fertigung) – minutengenaue Abrechnung.
Für Nichtmitglieder kostet der Lasercutter bei nichtkommerzieller Nutzung am Open Lab Day:
* 80 Cent / Minute bei minutengenauer Abrechnung für diejenigen, die einen Lasercutter-Workshop mitgemacht haben
* 12 Euro Grundpauschale (= 15 Minuten) für diejenigen, die keinen Workshop gemacht haben und Hilfestellung brauchen; ab der 16. Minute kommen 80 Cent / Minute hinzu.
Für Nichtmitglieder, die außerhalb des Open Lab Days einen Termin haben wollen, kostet der Lasercutter:
* 80 Cent / Minute plus 40 € / Stunde für Betreung und Einrichtung der Cut-Jobs durch ein Fab-Lab-Mitglied (wenn es schnell geht, z.B. 15 Minuten, fallen entsprechend nur 10 € an); der Preis gilt für nichtkommerzielle Projekte. Für Schüler*innen, Student*innen und Künstler*innen, die nicht so viel Geld haben, gibt es Rabatt – wieviel, müsst ihr mit dem betreuenden Fab-Lab-Mitglied aushandeln.
* Für kommerzielle Projekte (Prototypen oder Kleinserien) verdoppelt sich der Minutenpreis auf 1,60 € / Minute.

Große CNC Fräse:
auf Anfrage. (ca. 20€ pro halbe Stunde)

Alle weiteren Geräte: gegen Spende.


Wann kann ich ins Fab Lab kommen?

Das Fab Lab ist offen für alle Interessierten am Open Lab Day, jeden Donnerstags ab 16:30 in der Regel bis mindestens 21:00.

Mitglieder können nach Absprache an jedem beliebigen Tag kommen. Voraussetzung ist, dass ein Fab-Lab-Helfer da ist, der sich um Fragen und Geräte kümmern kann. Mitglieder, die sich mit den Geräten sehr gut auskennen, können auch selbständig daran arbeiten.

Wer erst einmal grundsätzliche Fragen hat und das Fab erklärt bekommen möchte, kommt zuerst zum Fab Lab Intro, jeden zweiten Montag ab 19:30, bevor er oder sie zum Open Lab Day geht.


Welche Workshops gibt es?

In der Workshop-Übersicht könnt Ihr sehen, welche Termine in den nächsten Wochen schon feststehen.

In der Workshop-Umfrage könnt Ihr uns sagen, welche Themen Euch am meisten interessieren. Entsprechend planen wir die nächsten Workshops.


Ist das Fab Lab ein Verein?

Ja, Fab Lab Fabulous St. Pauli e.V. ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein (Vereinsregisternr. 21352). Die Gemeinnützigkeit wurde vom Finanzamt Hamburg Nord anerkannt. Spenden an den Verein sind steuerlich abzugsfähig – Mitgliedsbeiträge allerdings nicht.


Wie finanziert sich das Fab Lab?

Das Fab Lab Fabulous St. Pauli finanziert sich komplett selbst aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Hinzu kommen gelegentlich Honorare aus Vorträgen, die die Vereinsmitglieder halten, sowie vereinzelte Projektförderungen. Der Verein bekommt keine öffentlichen Fördergelder.

Die Summe der Mitgliedsbeiträge deckt im Moment die Miete und laufende Kosten gerade ab. Für die Anschaffung weiterer Geräte ist jede Spende und jede neue Mitgliedschaft mehr als willkommen!


Wem gehört die Idee zu dem Gegenstand, den ich im Fab Lab herstelle?

Alle Ideen, dokumentiert in Datensätzen und Konstruktionsplänen, gehören immer den Urheber*innen! Die einzige Bedingung ist, dass andere Fabber*innen die Ideen zumindest für ihren persönlichen Gebrauch nutzen können. Dieses Grundprinzip der Fab Labs („Open-Source-Prinzip“) soll dazu führen, dass allmählich immer mehr Know-How entsteht, von dem viele profitieren können.

Kommerziell nutzen darf eine Idee aber niemand ohne Erlaubnis der Urheber*innen. Ob sie auch zur kommerziellen Nutzung freigegeben wird, kann jeder Fabber mit einer geeigneten Open-Hardware-Lizenz bestimmen. Verbreitet sind Creative-Commons-Lizenzen, wie sie seit Jahren auch schon für Texte, Fotos, Filme und Musik genutzt werden. Von Experten empfohlene professionellere Lizenzen sind die TAPR Open Hardware License und die CERN Open Hardware License.


Was kostet die Produktion meiner Idee?

Als Open-Source-Projekt versuchen wir, die anfallenden Kosten für alle Fabber*innen so gering wie möglich zu halten. Unser Leitmotiv: Wir stellen die Produktionsmittel und die Fabber*innen ihr Produktionswissen zur Verfügung.

Für Privatpersonen und nicht-kommerzielle Zwecke stehen unsere Produktionsmittel an den Open Lab Days kostenfrei zur Verfügung. Die Unterstützung durch unsere Fab-Lab-Helfer*innen an diesen Tagen ist selbstverständlich auch kostenlos.

Es fallen nur die Materialkosten für das Werkstück sowie ein kleiner Pauschalbetrag für die von uns zur Verfügung gestellten Verbrauchsmaterialien (Geräteverschleiß) an.

Für alle gewerblichen Zwecke rechnen wir die Nutzung unserer Produktionsmittel und die Unterstützung durch unsere Fab-Lab-Helfer*innen stundenweise ab. Dazu kommen die Materialkosten für das Werkstück sowie ein kleiner Pauschalbetrag für die von uns zur Verfügung gestellten Verbrauchsmaterialien (Geräteverschleiß). Für kommerzielle Serienproduktionen erstellen wir gerne ein Angebot.


Darf ich meine Produktionen auch verkaufen?

Selbstverständlich darf jeder Fabber alle von ihm geschaffenen Produkte verkaufen.

Als Open-Source-Projekt freuen wir uns natürlich umso mehr, wenn auch wir dann an diesem Erfolg teilhaben. Ob in Form einer Veröffentlichung der Produktionsdaten, einer Spende oder einfach in Form von Zeit, um andere Fabber*innen bei deren Produktionen zu unterstützen.

Die kommerzielle Nutzung des Fab Labs und der dort hergestellten Produkte ist von vorneherein kostenpflichtig.


Wem gehören die Erfindungen?

Siehe Frage oben „Wem gehört die Idee zu dem Gegenstand, den ich im Fab Lab herstelle?“.


Wie kann ich euch unterstützen?

Als nicht-kommerzielles, gemeinnütziges Projekt versuchen wir mit Hilfe von Erlösen aus kostenpflichtigen Nutzungen des Fab Labs, die Kosten für die öffentliche Nutzung zu subventionieren und nicht zuletzt das Fab Lab als solches zu finanzieren, ständig zu aktualisieren und auszubauen. All das verschlingt viele Mittel.

Umso mehr sind wir deshalb auf Spenden – die von der Steuer abzugsfähig sind – und auf Unterstützung jeglicher Art angewiesen. Wir freuen uns über jeden, der auf seine Weise etwas zu unserem Entwicklungs-, Bildungs- und Produktionsprojekt beiträgt. Bitte sprecht uns einfach an. Wie wir zu erreichen sind, steht hier.

Wer etwas spenden möchte, kann dies auf folgendes Konto tun:

Fab Lab Fabulous St. Pauli
Konto: 2032048200
GLS Bank
BLZ: 43060967.
IBAN: DE75430609672032048200
BIC: GEN0DEM1GLS