Den Besuch von Jaap und Lisbeth mit ihrem Fab Lab Truck muss man natürlich nutzen, um gleich mal was selbst zu machen. Ich hatte mir zum Beispiel in den Kopf gesetzt, eine Schablone mit dem Namen meines Blogs zu machen. Nachdem ich im Truck schon ein paar Leuten dabei zugeschaut hatte, wie sie ihre Vorlagen für den Lasercutter am Computer gemacht haben, wusste ich schon, wie es ungefähr geht. Ich hatte meinen Laptop zufällig dabei, und habe mich erstmal damit in die Kogge gesetzt und bei einem Käffchen ein paar freie Schriftarten runtergeladen und installiert. Im Fab Lab Truck gibt es aber auch Rechner, die alle Besucher_innen benutzen können.
Die sogenannten Stencil-Schriftarten eigenen sich am besten für solche Schablonen, weil die „Innenteile“ von Buchstaben wie e, D oder g nicht rausfallen, wenn sie mit dem Lasercutter ausgeschnitten werden. Eigentlich kann man aber jede Schriftart benutzen, wenn man mit einem Grafikprogramm kleine Verbindungslinien (Stege) einbaut.
Als nächstes habe ich mir die freie 2D-Grafiksoftware Inkscape auf meinem Rechner installiert. Damit habe ich meinen Schriftzug „i ♥ digital life“ als Vektorgrafik angelegt und so gestaltet, dass der Lasercutter damit was anfangen kann. Das heißt, dass die Ränder des Schriftzuges „Haarlinien“ sind, an denen der Cutter entlanglasert. Zum Schluss habe ich die Postscript (.ps) Datei auf meinen USB Stick gespeichert und auf den PC überspielt, der mit dem Lasercutter verbunden ist. Die Maschine funktioniert zurzeit nur mit der Corel Draw Software, die leider nicht frei ist. Im Fab Lab haben sich aber schon Leute von der Linux Gruppe im Centro Sociale gemeldet, die eine Idee haben, wie man das Problem angehen könnte.
Meine Schablone sollte aus einer 2,7 mm dicken Sperrholzplatte entstehen. Die Werte, die ich einstellen muss, damit der Cutter mit der richtigen Geschwindigkeit und Stärke durch das Brett lasert, konnte ich in einer Tabelle auf dem Wiki des Fab Lab Trucks nachlesen und am PC eingeben. Der PC ist über ein USB Kabel mit dem Lasercutter verbunden.
Los geht’s! Die Schablone war in ein bis zwei Minuten fertig, die Buchstaben waren ausgeschnitten und alles hat ein bisschen nach Lagerfeuer geduftet. Jetzt wartet sie auf ihren Einsatz an meiner Zimmerwand. Voll gut, so ein Lasercutter!