A Fabulous Electro Scooter

Luke bei der Verdrahtung des Nabenmotors

Luke Cheng, eines der jüngsten Mitglieder von Fabulous St. Pauli hat ein ziemlich cooles Gefährt gebaut. Wir nennen es mal den Fabulous Electro Scooter. So sieht das im Einsatz aus:

 

Luke kam 2015 zum Studieren aus Taiwan nach Hamburg. Er fand ziemlich schnell seinen Weg ins Fab Lab, wo er seitdem oft anzutreffen ist. Meistens sieht man ihn löten, fräsen, drucken. Manchmal auch beim Ausrechnen von irgendwelchen Physikaufgaben.

Luke, wann hast du mit dem Bau des Electro Scooters angefangen?

Vor mehr als einem Jahr. Ursprünglich wollte ich ein Dreirad-Skateboard bauen. Die Konstruktion war aber zu schwach, deshalb habe ich es dann noch mal neu konstruiert. Dann kam plötzlich die Idee, einen Sattel draufzubauen.

Welche Teile hast du im Fab Lab gemacht?

Die Kunststoffteile habe ich mit dem 3D-Drucker ausgedruckt. Das Gehäuse der Akkus habe ich mit dem Lasercutter geschnitten. Die Kontakte daran sind vernickelt, das hat mir Andreas gezeigt. Martin hat mir das Batterie-Management-System erklärt, für die Akkus.

Wo hast du die anderen Teile her?

Die Stangen sind eigentlich Tischbeine gewesen. Die Räder sind von Schubkarren. Das große Rad habe ich aus Taiwan mitgebracht, weil es ein besonders gutes Kugellager hat, das es hier so nicht gibt.

Wieviel Leistung hat der Elektromotor?

250 Watt. Die Spannung beträgt 36 Volt. Das ist ein Nabenmotor für ein normales E-Bike. Auch der Gaszug am Griff ist für ein E-Bike.

Wieviel Energie fasst der Akku?

Der Akku hat eine maximale Nennladung* von 10 Amperestunden. Wenn ich mit maximaler Leistung fahre, kann ich über eine Stunde fahren. Für den Akku ist es aber besser, wenn ich ihn nur 80 Prozent auflade und nicht unter 30 Prozent entlade.

Wieviele Einzelzellen sind in dem Akkupack?

30 Zellen vom Typ NCR18650B. Das sind dieselben, die auch Tesla benutzt. Dieser Akkutyp ist  typisch für Pedalecs, vielen benutzen das.

Wie schnell kann der Scooter fahren?

Theoretisch liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 22 Kilometer pro Stunde, praktisch eher bei etwas mehr als 15.

Super Teil, Luke!

*Die Nennladung von Akkus gibt die Ladungsträgerkapazität in Amperestunden an, also wie lange Strom einer bestimmten Stärke aus dem Akku fließen kann. Sie ist nicht dasselbe wie die elektrische Kapazität, die in Farad gemessen wird, noch dassselbe wie die gespeicherte Energiemenge in Joule oder Kilowattstunden.

Erste Entwürfe

Der Nabenmotor

Das aus Taiwan mitgebrachte Hinterrad

Tischbeine, die zum Rahmen umfunktioniert werden

Ein 3D-gedruckter Adapter

Der Zahnkranz für die Kette wird über den Adapter am Nabenmotor befestigt

Der Rahmen aus den Tischbeinen

Die Akkus und das Batterie-Management

Die vernickelten Kontaktbleche, auf denen später die Akkus aufliegen

Das Akkugehäuse wurde am Lasercutter hergestellt

Letzte Handgriffe

Und los geht’s!