Im Februar hatte das Fab Lab wieder einmal Besuch, über den wir uns sehr gefreut haben: Zwei Gruppen von syrischen und irakischen Arrivati (geflüchtet kann man nach ein, zwei Jahren nicht mehr sagen) kamen mit ihrer Mentorin Miriam vorbei, um sich die Werkstatt mal anzuschauen. Gemeinsam probierten wir einfache Sachen am Lasercutter aus, zum Beispiel das hier:
Ein paar haben inzwischen ein reguläres Zimmer gefunden, die anderen harren immer noch in der Unterkunft aus. Das zerrt an einem, wenn man eigentlich was gelernt hat, was kann, es aber hier nicht umsetzen kann. In beiden Gruppen waren erstaunlich viele Berufe vertreten: Mohammad – Mathelehrer; Alyonsef – Bauingenieur; Omar – Tischler; Toareh – Anwalt; Alsheikh – Kfz-Mechaniker; Abdulharem – Elektroniker und Hardware-Schrauber; Dalgash – Bauingenieur; Mohammad – Buchhalter; Omar – Gastronom.
Es gibt glücklicherweise immer mehr Betriebe, die Geflüchtete aufnehmen. Aber für die vielen, die da sind, reicht das noch nicht. Auch die Kurse, die etwa Handwerkskammern anbieten können, sind nicht genug. Das Fab Lab steht prinzipiell allen offen, die versuchen wollen, etwas selbst zu machen. Aber 3D-Drucker und Lasercutter erstaunen die Leute dann doch – in Syrien und im Irak sind Fab Labs und Makerspaces noch nicht in aller Munde gewesen.
Leider sind unsere Kapazitäten begrenzt, sehr oft solche Besuchergruppen zu empfangen. Aber wir probieren es, wo es geht. Wenn es irgendwann in jedem Stadtteil – Hamburg hat 104! – ein Fab Lab gäbe, könnte so viel mehr möglich sein. Vielleicht in 20 Jahren?