Von der Kulizeichnung zum Folienplot

Samstag nachmittag: Die Jugendlichen der Wohngruppe aus Harburg trudeln mit ihrem Betreuer ein. Sie wollen ein Logo, dass sie sich ausgedacht haben, in Flockfolie plotten und auf T-Shirts pressen. Das Logo existiert nur als Kulizeichnung auf einem Blatt Papier:

Gezeichnetes Logo

Der Ausgangspunkt.

OK, Leute, das müsst ihr jetzt in Inkscape nachbauen. Erwartungsvolle Gesichter, dann geht es in Kleingruppen an die Arbeit. Ein Kreis, vier Kreisbögen, dazwischen jede Menge Fragen und auch mal leises Fluchen. Nach einer Stunde verabschiedet sich die Hälfte der Gruppe, weil sie an einem Samstag nachmittag sich doch etwas Spannenderes vorstellen könne. Macht nichts: Vier Frauen bleiben am Ball – ja, es sind die Männer, die das Handtuch geworfen haben.

Sie entpuppen sich als ziemlich clevere Vektorgrafikerinnen! Beharrlich nimmt das Logo auf ihren Displays Gestalt an. Oder besser: vier Logos. Jedes sieht ein bisschen anders aus. Aber es geht hier auch nicht um exakte Wissenschaft.

Vier Vektorgrafiken

Vier Varianten eines Logos, in Inkscape aus einer gezeichneten Vorlage erstellt.

Als die Logos fertig und gespiegelt sind, geht es unter aufmerksamer Beobachtung und einigen Frotzeleien ans Plotten auf dem Craftrobo. Vorsichtig wird die überschüssige Folie abgezogen, der Plot auf den Stoff gelegt, und 20 Sekunden später ist das Shirt fertig. Große Freude. Eine junge Frau ist nicht zu stoppen und macht sich gleich noch einen Schriftzug in Inkscape für die Rückseite ihres Shirts.

workshop_inkscape

Beim Inkscape-Lernen.

Ein Workshop wie dieser ist eine der Sachen, um die es uns im Fab Lab St. Pauli geht: den Jüngeren zeigen, was sie selber machen können, wenn sie es sich nur zutrauen. Wir werden ab jetzt in den kommenden Monaten einmal im Monat samstags einen Workshop gezielt für Kinder oder Jugendliche anbieten.